Wing Chun Kung Fu Kassel
Wing Chun ist eine umfassende Kung Fu-Kampfkunst (Wushu), die sehr gut für die Männer und Frauen Selbstverteidigung geeignet ist. Durch Techniken, die nicht auf Kraft basieren, ist es Frauen und Männern gleichermaßen möglich, die eigenen Stärken und die Schwächen des Gegners für die Selbstverteidigung zu nutzen. Gleichzeitig werden durch das Training Geist und Körper gestärkt. Wer Freude an Bewegung hat und Wert auf effektive Selbstverteidigung legt, ist beim Wing Chun-Training genau richtig.
Mein Hauptaugenmerk beim Unterricht liegt auf den extrem entwickelbaren Fähigkeiten, die hinter den richtig ausgeführten Techniken stecken, wie:
- Stabilität,
- Kraftlinien,
- Gleichgewicht,
- Stand,
- Geschwindigkeit,
- Körpergefühl,
da nur bei gut entwickelten Fähigkeiten eine optimale Frauen Selbstverteidigung und Männer Selbstverteidigung möglich ist.
Wing Chun Formen
Das Wing Chun-Training besteht aus sechs aufeinander aufbauenden Formen, die jeweils unterschiedliche Prinzipien und Techniken vermitteln.
1. Siu Nim Tau / Siu Lim Tao (Kleine Idee):
Die erste Form vermittelt grundlegende Handtechniken, Haltung, Stand, Mitte und innere Struktur.
2. Cham Kiu / Chum Kiu (Brücke suchen):
Die zweite Form. Es werden Schrittarbeit und Tritte gelehrt und die Koordination von Armen und Beinen gefördert.
3. Biu Tze / Biu Ji (Stoßende Finger):
Diese fortgeschrittene Form enthält effektive Rettungstechniken für Ausnahmesituationen und Notfälle. Sie beinhaltet schnelle Angriffe mit speziellen Ellenbogen- und Fingerstoßtechniken.
4. Muk Yan Chong / Muk Yan Jong Fat (Holzpuppe):
Die Holzpuppe ist ein traditionelles Trainingsgerät im Kung Fu-Unterricht. Sie besteht aus einem etwa 150cm hohen Holzstamm mit drei Armen und einem Bein, der typische Angriffs- und Verteidigungspositionen simuliert. Bevorzugt wird die freischwingende Holzpuppe, da sie ein lebendiges Feedback gibt. Die Holzpuppe simuliert einen starken, stabilen Kung Fu-Gegner. Mit speziellen Kombinationen von Hand- und Fußtechniken ermöglicht die Holzpuppenform, den eigentlich überlegenen Gegner zu besiegen. Durch ihre Bauweise fördert sie genaue Winkelarbeit und ist ein unendlich geduldiger Lehrer.
5. Luk Dim Boon Kwan / Luk Dim Bun Gwan (Langstock):
Sie wird mit einem 1,8m bis 2,7m langen Stock ausgeführt. Sie fördert den gekonnten Umgang mit längeren Hieb- und Stichwaffen aus dem Kung Fu. Sie stärkt besonders die Muskulatur von Rumpf, Armen und Beinen, verbessert Gleichgewicht, Koordination, Standfestigkeit und Körperhaltung. Sie fördert die Schnelligkeit, Explosivkraft und die Kraftübertragung auf lange Hieb- und Stichwaffen.
6. Bart Cham Dao / Pa Cham Do (Doppelmesser / Schmetterlingsmesser):
Dies ist die letzte und höchste Form im Wing Chun-Unterricht. Sie wird mit einem Paar spezieller kurzer Schwerter, den sogenannten Schmetterlingsmessern (Doppelmesser), ausgeführt. Die Schmetterlingsmesser sind etwa unterarmlang, werden paarweise geführt und eignen sich zum Schneiden, Hacken und Stechen. Die Messerform schult Präzision, Schnelligkeit und effektive Selbstverteidigung mit Klingenwaffen im Nahkampf. Sie fördert noch schnellere Schritt- und Armtechniken. Mit ihr lässt sich das Wissen auf andere kurze Schnitt- und Hiebwaffen übertragen.
Diese sechs Formen bilden das technische und konzeptionelle Rückgrat des Wing Chun- Kung Fu Systems.
Was ist Chi Sao?
Chi Sao (deutsch: „Klebende Hände“) ist eine zentrale Übungsmethode im Wing Chun.
Zwei Partner stehen sich gegenüber und halten kontinuierlichen Armkontakt, um durch taktile Wahrnehmung (Fühlen) auf Bewegungen und Angriffe des anderen zu reagieren. Ziel ist die Schulung von Sensibilität, Reflexen und Reaktionsfähigkeit im Nahkampf. Nicht Kraft steht im Vordergrund, sondern das geschickte Umlenken von Angriffen durch Verbesserung der Körperwahrnehmung und Koordination des Körpers.
Das Chi Sao gilt als „die Seele des Wing Chun“ und nimmt einen großen Teil des Trainings ein. Ziel ist nicht der Wettkampf, sondern das partnerschaftliche Verbessern der Wahrnehmung und Fördern von Sensibilität, Reaktionsschnelligkeit und Körperkontrolle, so vermittle ich das in meiner Wing Chun Schule in Kassel.
Wing Chun Kampfkunst allgemein
Die Wing Chun-Kampfkunst, ins Deutsche oft als „schöner Frühling“ übersetzt, ist eine chinesische Kampfkunst, die sehr effektiv ist und ihren Schwerpunkt auf Selbstverteidigung legt. Die Zeit, bis man Wing Chun beherrscht, variiert je nach Trainingsintensität und persönlichem Einsatz. Erste spürbare Fortschritte sind oft schon nach den ersten Monaten möglich, doch um solide Fähigkeiten zu entwickeln, braucht es in der Regel 2-3 Jahre konsequentes Kung Fu-Training. Danach endet der Lernprozess nicht, da die Wing Chun-Kampfkunst sehr vielschichtig ist. Die Inhalte bauen systematisch aufeinander auf und können über viele Jahre hinweg weiter vertieft werden.
Einer der bekanntesten und wohl auch einer der besten Wing Chun-Kämpfer aller Zeiten ist Ip Man. Er unterrichtete auch Bruce Lee. Bruce Lee trainierte lange Wing Chun, hörte später aber mit dem traditionellen Wing Chun-Training auf, weil er sich von traditionellen Stilen lösen und mit Jeet Kune Do seinen eigenen neuen Weg gehen wollte. Jackie Chan, der Kinostar, beherrscht zahlreiche chinesische Kampfkünste. Er hat sich auch viele Wing Chun-Techniken angeeignet und in seinen Filmen verwendet.
Insgesamt zeichnet sich Wing Chun durch seine Einfachheit, Effizienz und Anpassungsfähigkeit aus und eignet sich sowohl zur Selbstverteidigung als auch zur körperlichen und geistigen Schulung.
Du hast Interesse an Wing Chun?
Dann komm gern zu einem kostenlosen Probetraining vorbei und schau dir die Kampfkunst einfach mal an. Die Kurse richten sich an alle Interessierten aus Kassel und Umgebung, egal ob Anfänger oder Fortgeschrittene. Das Training ist offen für alle, die neugierig sind. Bring einfach bequeme Kleidung mit und mach dir selbst ein Bild.
Ich freue mich, wenn du vorbeischaust.
Escrima Kampfkunst wird im Wing Chun Training mitunterrichtet
Escrima (auch Arnis oder Kali genannt) ist eine philippinische Kampfkunst.
Sie entwickelte sich aus den traditionellen Kampfkünsten der philippinischen Ureinwohner. Während der spanischen Kolonialzeit wurde Escrima von den Philippinern als Selbstverteidigung gegen die spanischen Kolonialherren verwendet.
Escrima zeichnet sich durch den Einsatz von Stöcken, Messern und anderen Waffen sowie waffenlose Techniken aus. Der Rattanstock ist das zentrale Trainingsgerät. Mit diesen werden Schläge, Stiche, Block- und Entwaffnungstechniken geübt, meist zunächst mit einem und dann mit zwei Stöcken.
Escrima legt großen Wert auf Schnelligkeit, Präzision und Flexibilität. Es wird gegen bewaffnete und unbewaffnete Angreifer trainiert. Die Prinzipien lassen sich auf Alltagsgegenstände übertragen und machen Escrima zu einer effektiven Selbstverteidigungsmethode.